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Kolumnen

Gabeln oder Eine Frage der Zinken

Per Zufall habe ich das Thema dieser Kolumne aufgegabelt. Die Debatte eröffnete sich darüber ob Heugabeln drei oder vier Zinken haben. Jahrelang benutzen wir denselben Gabeltyp – nämlich den mit vier Zinken – sowohl für den Mist als auch um Heu aufzuladen. Das scheint aber offenbar ein Sakrileg zu sein.
Mit den Jahren wurde die verwendete Gabel mit dem dicken Holzstiel für unsere altersschwachen Arme doch etwas zu schwer, sodass wir uns nach einer neuen mit deutlich leichterem Gewicht umsahen. Dabei kam es eben zu der erwähnten Debatte.
Per Zufall habe ich das Thema dieser Kolumne aufgegabelt. Die Debatte eröffnete sich darüber ob Heugabeln drei oder vier Zinken haben. Jahrelang benutzen wir denselben Gabeltyp – nämlich den mit vier Zinken – sowohl für den Mist als auch um Heu aufzuladen. Das scheint aber offenbar ein Sakrileg zu sein.
Mit den Jahren wurde die verwendete Gabel mit dem dicken Holzstiel für unsere altersschwachen Arme doch etwas zu schwer, sodass wir uns nach einer neuen mit deutlich leichterem Gewicht umsahen. Dabei kam es eben zu der erwähnten Debatte. Internet sei Dank, wissen wir nun, dass die Original-Heugabel nur drei Zinken hat. Als Experte für Pferdewirtschaft kann ich Ihnen mitteilen, dass es aber auch für den Mist verschiedenste Gabeln gibt. Die klassische Mistgabel mit vier Zinken ist dazu gedacht um den Mist auf dem Stock, der seinen Namen trägt, zu türmen oder zu verladen. Im Zusammenhang mit dem Aufnehmen von Pferdeäpfeln zur Säuberung einer Pferdebox, wäre aber eine solche Gabel absolut ungeeignet, denn die „Rossbollen“ würden zwischen den einzelnen Zinken hindurchfallen.
Deshalb gibt es Mistgabeln mit mehreren Zinken in engem Abstand, welche die Pferdeäpfel selektiv auffangen, währenddessen die Einstreu zwischen den Zinken hindurchfällt. Diese Art Mistgabel wird auch Allzweckgabel genannt und es gibt diesen Gabeltyp, der in der Regel aus Plastik gefertigt ist, auch mit Seitenverstärkung. Neue Allzweckgabeln sind bedeutend leichter, denn sie sind mit einem Leichtmetallstiel erhältlich.
Des Weiteren finden sich Ballen- oder Streugabeln im Sortiment. Auch Silogabeln mit 6 Zinken oder Dunggabeln mit 5 Zinken sind zu haben. Eine Maisgabel wiederum hat 2 gerade und in der Mitte 4 gebogene Zinken, während die Kartoffelgabel 9 Zinken aufweist. Silogabeln brauchen wir nicht und auch für eine Mais- und Kartoffelgabel haben wir keine Verwendung. Mit allen anderen Gabeln leichteren Gewichtes sind wir nun ausgerüstet, d.h. wir haben auch wieder eine Original-Heugabel!
Aber auch eine andere, bestimmte Gabel besassen wir nicht, wobei wir uns dieses Umstandes über Jahre hinweg nicht bewusst waren. „Was, Ihr habe keine Tortengabeln?“ entrüstete sich vor geraumer Zeit eine liebe Freundin, die ein paar Tage bei uns zu Besuch war. Sie hatte sich freundlicherweise anerboten einen Zopf zu backen, ein Gebäck, das ich - nun im Ausland wohnend – sehr vermisse, denn es mundet erstens herrlich und war damals in der Schweiz zweitens das unverkennbare Merkmal des Sonntags. Als Rentner spielen nun ja die Wochentage nicht eine so entscheidende Rolle wie im Berufsleben aber alle Freunde und Bekannte raten dazu, auch nach dem Erwerbsleben, in der „vita contemplativa“, gewisse Strukturen einzuhalten und da käme der Sonntag doch recht gelegen. Bezugnehmend auf die Tortengabeln, hatte die Freundin, die mich nun wirklich gut kennt, ebenfalls alle Zutaten für eine von mir so heiss geliebte Linzertorte dabei und sie machte sich eine Ehre daraus für mich extra eine solche österreichische Spezialität zu backen.
Natürlich hatten wir nebst Dessertlöffeln auch Dessertgabeln, mit denen wir jegliche Art Torten kniggemässig – wie wir meinten - essen konnten. Nun also, wir hatten anno dazumal tatsächlich keine Tortengabeln. Es muss aber angemerkt werden, dass die von besagter Freundin mit ordentlich viel Aufwand gebackene Linzertorte wahrscheinlich etwas zu viel Backzeit, sprich Ofenhitze, erhielt und schliesslich etwas sehr fest um nicht zu sagen steinhart wurde. Wir hätten die erwähnte Backware mit Sicherheit mit keiner Tortengabel der Welt zerkleinern können, eher hätte es eines Beils bedurft. Diese Tatsache hat uns für die Schmach des nicht vorhandenen speziellen Besteckes etwas entschädigt.
Ich verrate Ihnen gerne, dass wir nun seit einiger Zeit alle gängigen Gabelmodelle vorrätig haben, denn dank dem Nachlass meiner Schwiegermutter sind wir seit ein paar Monaten tatsächlich auch im Besitz von Tortengabeln. Sie können also getrost zu uns reisen und vorschlagen eine Torte zu backen, denn – wenn sie nicht konsistenter als ein ... ist, können wir sie nun mit adäquatem, speisegerechtem Besteck vertilgen.
Übrigens: Eine Tortengabel hat drei Zinken von denen eine etwas verbreitert ist um als eine Art Schneidinstrument zu funktionieren.