Nasenstüber

Kolumnen

April 2020

Die Sprache ist (k)ein Museum

Ein Germanist betitelte unlängst einen seiner Artikel affirmativ mit „Die Sprache ist kein Museum“. Diese kategorische Aussage hat mich zunächst richtiggehend geschockt. Wenig später hat sich Bastian Sick, der Autor der äusserst unterhaltsamen und lesenswerten Buchserie „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“, in einem Interview dahingehend geäussert, dass es erlaubt sein müsse, mit der Sprache zu experimentieren. Auch diese Anmerkung fand ich in erster Lesung falsch.
Wie es einem so geht, im Umgang mit provokativen Äusserungen, so sind auch mir diese beiden Behauptungen immer wieder durch den Kopf gegangen. Schliesslich machte ich dann eine argumentative Kehrtwende. Denn auch ich bin der Meinung, dass die Sprache etwas Lebendiges ist und ein phantastische Plattform für jedwede Kommunikation bietet. Oder eben doch nicht? „Wörter sind wie Katzen, sie machen was sie wollen. Ab und zu verschwinden sie, manchmal tauchen sie wieder auf.“ habe ich irgendwo gelesen. Und es ist ja tatsächlich so: Unsere Sprache ist ein auf und ab, hin und her, vor und zurück. Weiterlesen...