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Kolumnen

Häppchenkultur oder Wie Twitter (resp. X)zu Literatur wurde

Die Hochkulturen sind Vergangenheit. Wir leben aktuell in einer Welt verschiedenster Kulturen. Da gibt es unter anderem die Sklavenhalterkultur, die Pop-Kultur, die Freikörperkultur oder die Weltveränderungskultur, die wir alle schon lange kennen.

Neueren Datums sind die Trash-Kultur, die Verschweigenskultur, die Betroffenheitskultur, die Kommentarkultur und natürlich ganz aktuell die Willkommenskultur.

Das Drehbuch der Kultur hat unterschiedlichste Autoren, die sich alle mit etwas besonders Extravagantem überbieten wollen.

Wenn Sie nun meinen, ich schreibe über die verschiedensten zeitgenössischen Kulturtypen, so liegen Sie völlig falsch. Was ich im Sinn habe, ist, mich mit Ihnen über die aktuell grassierende Unsitte der Häppchen - eben die Häppchenkultur – zu unterhalten.

Bücher über 200 Seiten waren früher für mich ein Gräuel. So viele Seiten, insbesondere noch ganz klein und eng bedruckt, waren klare Kriterien das Buch gar nicht erst in Angriff zu nehmen sondern sofort ungelesen wieder ins Büchergestell zurückzustellen.

Auch heute noch lege ich ein Buch mit 468 Seiten zur Seite. Aber erst etwa bei Seite 420. Ich habe nämlich Angst davor die Geschichte zu Ende gelesen zu haben und danach in ein literarisches Vakuum zu stürzen.

Ein echter Paradigmenwechsel weg von den Häppchen. Weiterlesen...