June 2025
Von Enten, Momenten und Monumenten
08/06/25 13:25
Leseprobe aus "Mit meinem Senf dazu"
(Siehe Rubrik "Bücher")Von ganz speziellen Enten ist hier die Rede. Da wäre zunächst der Citroën 2CV, genannt Döschwo, welcher in deutschen Landen aus nicht nachvollziehbaren Gründen den Spitznamen «Ente» erhielt. Vor dem Zweiten Weltkrieg, im Herbst 1935, hatte Pierre Boulanger, damals Patron von Citroën, eine Vision betreffend eines Autos für die Landbevölkerung, da 48% von Frankreich rurales Gebiet war: «Ein Auto, das zwei Bauern mit Stiefeln, fünfzig Kilo Kartoffeln oder ein Fass mit einer Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h transportieren kann und dabei drei Liter Benzin pro Hundert Kilometer verbraucht. Dieses Fahrzeug muss die schlechtesten Strassen befahren können und leicht genug sein, um von einem Fahranfänger problemlos gehandhabt zu werden. Der Komfort muss einwandfrei sein: Die auf der Ladefläche transportierten Eierkörbe müssen unversehrt ankommen. Seine Ästhetik ist mir egal.» Das waren die Vorgaben für das nachmalige Kult-Auto Citroën 2CV.
Bis 1937 wurden neunundvierzig Prototypen zusammengebaut. Ungefähr zweihundert erste Serienexemplare folgten kurz vor dem Krieg. Nur fünf haben überlebt. Die endgültige Silhouette der «Ente» ist 1947 eingefroren.
Am 27. Juli1990 lief der allerletzte Döschwo vom Band. Es war die fünfmillioneneinhundervierzehntausendneunhunderteinundsechzigste «Ente». Meine Beziehung zur Döschwo-Ente ist sozusagen etwas intim, denn anno 1973 fuhr ich währen den langen Semesterferien mit drei Studienkollegen in zwei solchen Fahrzeugen von Luzern nach Kathmandu und zurück. 26'000 Kilometer auf dem damals berühmten Hippie-Trail.
Bei der sogenannten Zeitungsente hingegen handelt es sich um eine Geschichte, die nicht stimmt. Es geht dabei um eine Geschichte oder Nachricht von etwas, das es nicht gibt oder das nicht passiert ist. In früheren Zeiten war es mehr als plausibel anzunehmen, dass der Journalist, der die Zeitungsente verfasst hat, sich irrte. Weiterlesen...