Nasenstüber

Kolumnen

November 2022

Über Bücher I

„Das Buch ist ein technisch vollendetes Meisterwerk (wie der Hammer oder die Schere), das sich, soviel man auch erfinden mag, nicht mehr verbessern lässt." Diese Aussage stammt von niemand geringerem als Umberto Eco. Doch die erwähnte, durchschlagende Erfindung hatte – ganz im Gegensatz zu unzähligen Start-Ups unserer Zeit - einen schwierigen, harzigen Start, denn die Herstellung der ursprünglichen Materialien Papyrus und Pergament war beschwerlich, zeitaufwändig und teuer, bedeuteten jedoch ein Quantensprung gegenüber den bisherigen Tontafeln.
Eine wirklich geniale Erfindung war diejenige des Kodex. Man kann diesen als „Urbuch“ bezeichnen. Kodex nannte man ursprünglich einen Stapel beschrifteter oder zur Beschriftung vorgesehener Holz- oder Wachstafeln, in der Folge dann ein von zwei Holzbrettchen umschlossener Block gefalteter oder gehefteter Papyrus- oder Pergamentblätter. Die bequemere Handhabung war ein entscheidender Vorteil des Kodex gegenüber der älteren Buchform, nämlich der Schriftrolle. Diese nunmehr führende Buchform hat sich dann seit der Ablösung der Rolle in der Spätantike nicht mehr wesentlich verändert.
Damit aber ein Buch erst entsteht, also aus einem Manuskript ein bequem lesbares Schriftstück wird, braucht es ein gerüttelt Mass an technischen Arbeitsschritten.
Die Herstellung eines Buches ist in der Tat ein interessanter Prozess.Weiterlesen...