Bäumiges
Seit er seinen Bestseller «Das geheime Leben der Bäume» veröffentlich hat, kommt man an Peter Wohlleben nicht mehr vorbei, wenn man über Bäume spricht oder schreibt. Der diplomierte Förster erzählt in diesem Buch – meiner Meinung nach etwas an der Esoterik kratzend - faszinierende Geschichten über die ungeahnten und höchst erstaunlichen Fähigkeiten, über welche Bäume verfügen sollen, so zum Beispiel, dass sie miteinander kommunizieren, ihren Nachwuchs, aber auch alte und kranke Nachbarn liebevoll umsorgen und pflegen, Empfindungen haben, Gefühle und ein Gedächtnis. Er erklärt des weiteren, wie Bäume über ihr Wurzelsystem mit einem Pilz, dem Mykorrhiza, Kontakt aufnehmen und damit mit anderen Bäumen Informationen austauschen können. Er nennt es das "Wood Wide Web".Weiterlesen...
Die zehn Wörter des Jahrzehntes
Schreiben oder Warum Platon die Schrift verteufelte
Zum Begriff Gonzo: Bei der Lektüre eines Artikels über den Journalisten Hunter S. Thompson, hatte der Begriff Gonzo-Journalismus mein Interesse geweckt. Thompson hatte diese Art von Journalismus eigentlich eher durch Zufall kreiert, indem wegen eines Terminproblems, ein ganz und gar unausgereiftes Manuskript von ihm publiziert werden musste, worauf der zuständiger Redaktor diese Art von Text eben als Gonzo-Journalismus bezeichnete. Das Charakteristische daran ist, dass der Gonzo-Journalist sein eigenes Erleben in den Vordergrund stellt. Er schreibt radikal subjektiv, mit starken Emotionen und absichtlichen Übertreibungen. Die Grenze zwischen realen und fiktiven Erlebnissen verschwimmt dabei grösstenteils. Als Stilelemente werden Sarkasmus, Schimpfwörter, Polemik, Humor und Zitate verwendet. Wenn ich all dies etwas überdenke, so komme ich zur Feststellung, dass meine Texte auch von Gonzo angehaucht sind. Nach strengen journalistischen Kriterien handelt es sich beim Gonzo-Journalismus gar nicht um Journalismus sondern um Literatur. Das ist aus meiner Sicht ja geradezu perfekt. Das Adjektiv gonzo steht nun also seit damals als englischer Slang-Ausdruck für „aussergewöhnlich“, „exzentrisch“ beziehungsweise „verrückt». In Bezug auf den Journalismus kann man es etwa mit „deutlich von den Gefühlen des Verfassers geprägt“ und „angefüllt mit bizarren oder subjektiven Vorstellungen, Kommentaren und dergleichen“ übersetzen. Angefeuert von seinem Verleger wurde Thompson durch sein weiteres Schaffen zum bedeutendsten Vertreter des Gonzo-Journalismus. Er definierte den Gonzo-Stil für sich selbst als einen „professionellen Amoklauf“. Der Journalist möchte über ein bestimmtes Ereignis schreiben, das im Extremfall - sollte es gar nicht eintreten - auch selbst arrangiert werden kann. Durch die Technik der Neuen Medien, zum Beispiel in Blogs, erlebt der Gonzo-Journalismus seit den 2000er Jahren eine wahrhafte Renaissance.Weiterlesen...
Fussnotenprosa
Nun, Sie haben ein unverschämtes Glück, denn Sie können – wenn Sie denn zu den Fussnotenlesern gehören - hier ein besonders eindrückliches Exempel von Fussnotenprosa (1) lesen.Weiterlesen...
Dem Denken ein Denkmal I
Denken ist anstrengend und fehleranfällig. Trotzdem versuche ich es, denn ist es an der Zeit, mal ein paar Gedanken zum Denken zu Papier zu bringen. Es lässt sich dabei nicht vermeiden, den sattsam wiederholten, in passenden und völlig unpassenden Situationen zitierten, ersten Grundsatz des Philosophen René Descartes zu erwähnen: „Cogito, ergo sum“ (Ich denke, also bin ich), den er 1641 in seinem Werk „Meditationes de prima philosophia“ formulierte.
Irgendwie komplizierter und damit - meiner Ansicht nach - auch noch etwas philosophischer, erscheint mir der Titel eines grossen Hits von Juliane Werding: «Wenn Du denkst Du denkst, dann denkst Du nur Du denkst.» Dabei geht allerdings weniger um das Denken an sich, als vielmehr um das vermeintlich primitive, scheuklappenartige Denken der Männer, denn dass das männliche Denken primär testosterongesteuert sei, ist ein weit verbreiteter Mythos. Wie sagte doch Friedrich Dürrenmatt so pointiert: „Die Frau hat das Denken im männlichen Sinne nicht nötig.“
Hintergründe
So geht es uns doch mit vielen Hintergründen. Dabei sind es gerade die, welche viele Bilder aber auch Fotographien zu dem machen was sie sind. Bedenken Sie bloss, dass die meisten Selfies ja in der Regel vor einer imposanten, exklusiven, landschaftlich ausserordentlichen oder kulturell trächtigen Kulisse gemacht werden.
Und dann gab es damals auch diesen berühmten Film, der auf einem Detail im Hintergrund des Bilder eines Fotografen basierte: „Blow up“. Sie erinnern sich:
Der erfolgreiche Fotograf Thomas arbeitet im London der 60er Jahre an einem Bildband mit Strassenfotografien. Auf der Suche nach weiteren Motiven macht er in einem Park Fotos von einem Paar, das er jedoch nicht um Erlaubnis gefragt hat, worauf die Dame von ihm die Herausgabe der Fotos verlangt. Sie sagt, dass der Mann, mit dem sie im Park war, ihr Geliebter sei und die Bilder daher vernichtet werden müssten. Der Fotograf überreicht ihr eine Filmpatrone, aber diejenige eines anderen Films. Beim Vergrössern, dem „blow up“, der Fotos des Paares, entdeckt Thomas abseits im Gebüsch einen Mann mit einer Pistole mit Schalldämpfer. Auf Abzügen späterer Fotos ist der Geliebte der Frau reglos unter einem Baum liegend zu sehen. Der Fotograf ist verunsichert. Hat er einen Mord fotografiert?Weiterlesen...
Über Bücher I
Eine wirklich geniale Erfindung war diejenige des Kodex. Man kann diesen als „Urbuch“ bezeichnen. Kodex nannte man ursprünglich einen Stapel beschrifteter oder zur Beschriftung vorgesehener Holz- oder Wachstafeln, in der Folge dann ein von zwei Holzbrettchen umschlossener Block gefalteter oder gehefteter Papyrus- oder Pergamentblätter. Die bequemere Handhabung war ein entscheidender Vorteil des Kodex gegenüber der älteren Buchform, nämlich der Schriftrolle. Diese nunmehr führende Buchform hat sich dann seit der Ablösung der Rolle in der Spätantike nicht mehr wesentlich verändert.
Damit aber ein Buch erst entsteht, also aus einem Manuskript ein bequem lesbares Schriftstück wird, braucht es ein gerüttelt Mass an technischen Arbeitsschritten.
Die Herstellung eines Buches ist in der Tat ein interessanter Prozess.Weiterlesen...
Die elektronische Drehscheibe
Kürzlich kam ich mit Silvia, so heisst nämlich die Frau meines Freundes, aus welchen Gründen auch immer, auf Facebook zu sprechen. Ich persönlich weigere mich aus verschiedensten - aus meiner Warte triftigen - Gründen an diesem sozialen Netzwerk teilzunehmen. Da ich also nicht viel über Facebook wusste, ausser dass das Unternehmen an der Börse einige Millionen Dollar wert ist, musste ich eine relativ ausgedehnte Einführung über mich ergehen lassen. Weiterlesen...
Limiten
Leseprobe aus "NASENSTÜBER 3 - Fragmente"
Mit Sicherheit kennen Sie die rechteckigen etwas unscheinbaren Tafeln, die hochkant in etwa zwei Metern Höhe montiert anzeigen wie schnell man gerade fährt. In oranger Farbe wenn man zu schnell fährt, zum Beispiel mit 60 km/h innerhalb einer 50er-Zone, in grünen Ziffern wenn man korrektem Tempo unterwegs ist, also in unserem Beispiel mit weniger als 50 km/h. Orange verursacht zumindest ein leichtes Ziehen in der Magengegend oder je nach Menschentyp sogar eine leichte Atemnot, während die grüne Farbe wohl bei allen die Ausschüttung von Glückshormonen stimuliert und von einer gewissen Süffisanz begleitet ist. Weiterlesen...
Arschloch oder Die Malediktologie
Schimpfwörter sind inzwischen so ubiquitär und auch inflationär, dass es nur logisch ist, dass sich Sprachwissenschaftler nun auch intensiv mit diesen und insbesondere mit Fäkalwörtern auseinandersetzen. Es scheint dies ein Zeichen der Zeit – und meiner Meinung nach eines der generellen Dekadenz – zu sein.
Meine erste unwissenschaftliche Begegnung mit Schimpfwörtern war «Scheisse» und zwar als Dreikäsehoch anlässlich der Vorführung des Films «Der Hauptmann von Köpenick». In diesem Märchen von Carl Zuckmayer aus dem Jahr 1931geht es um die verwegene Machenschaft eines Mannes namens Friedrich Wilhelm Voigt. Letzterer hatte sich im Jahr 1906 in einer fremden Militäruniform mit ein paar Kumpels der Stadtkasse von Köpenick bemächtigt. Der Bürger Voigt zog sich in einer öffentlichen Toilette um, ein Prozess der etwas länger dauerte, weshalb ein niedrigrangiger Militarist, der dringend diese Toilette aufsuchte, empört ausrief: «Herrgott, wer scheisst den hier so lange?». Als Voigt in seiner imposanten Militäruniform eines Hauptmanns aus der Toilette trat, verstummte der Drängler kleinlaut und Voigt zog mit seiner kleinen Truppe unbehelligt von dannen, um das erwähnte Lumpenstück durchzuziehen. Im Nachgang zu diesem Ereignis wird eine solcherart durchgeführte tolldreiste Gaunerei Köpenickiade genannt.
Irgendwie ist es schon komisch, dass schon damals das Verb «scheissen» sich tief in meinem Gedächtnis verankerte. Bedeutend weniger attraktiv für Kinder sind hingegen die abgeschwächten Alternativen wie «Mist» mit seinen jeweiligen Zusammensetzungen (zum Beispiel «Bocksmist») oder Euphemismen wie «Scheibe» und «Scheibenkleister». Weiterlesen...
Der Schrittsammler
Leseprobe aus "NASENSTÜBER 3 - Fragmente"
(Siehe "Bücher")Jeden Morgen zur selben Zeit wie ich war auch er unterwegs. Immer wenn ich zur Bushaltestelle hinunterlief, fiel er mir auf, der etwas ältere Herr mit etwas wuscheligen Haaren, Hut und einem beigen Regenmantel. Man könnte meinen ein Abbild von Kommissar Maigret. Nennen wir ihn der Einfachheit halber Herrn R. Mit gesenktem Kopf und etwas vornüber geneigt, ging er gemütlichen oder gemächlichen Schrittes, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, den Fahrweg entlang, als ob er seine Schritte zählte oder Schritte sammeln würde. Zuerst dachte ich mir überhaupt nichts dabei, denn ein Mann in seinem Alter war allenthalben gut für einen Morgenspaziergang und dass das Dritte Alter einem festgefahrenen Rhythmus folgt ist ja auch sattsam bekannt. Irgendwann begannen wir uns zu grüssen aber das war es denn auch an verbaler Kommunikation. Gelegentlich war Herr R. für ein paar Wochen verschwunden und ich begann mir jedes Mal schon ernsthafte Sorgen zu machen. Aber dann war er wieder da und „sammelte“ weiterhin seine Schritte. ‚Wie auch immer,‘ dachte ich ‘man kann ja allerlei Schritte sammeln: Schritte in die richtige Richtung, grosse, kleine, unregelmässige, zögerliche, feierliche oder erste Schritte.Weiterlesen...
Journalismus morgen
Bleiben von den verbreiteten Plattformen noch Instagram und Tiktok. In einem unlängst veröffentlichten Interview hat die preisgekrönte Social-Media-Reporterin Melisa Erkurt - Journalistin des Portals «Die Chefredaktion», das insbesondere auf Tiktok aber auch auf Instagram präsent ist - erwähnt, dass selbst Instagram für die wirklich Jungen «zu alt» sei. Die 14- bis 18-Jährigen seien auf Tiktok. Diese Altersgruppe spreche am besten auf kurze und humoristische Clips an. Für die zugehörige Reportage würden sich diese Userinnen und User dann bestenfalls von Tiktok auf Instagram klicken. Die Tiktok-Beiträge seien also eine Art Teaser für deren Insta-Storys. Wenn junge Menschen etwas interessiere, so würden sie dran bleiben.Weiterlesen...
Recht auf Faulheit oder Die Kunst der Pause
«Faule aller Länder vereinigt Euch!» Aber auch dazu seid ihr wahrscheinlich zu faul.
Dabei gibt es ein legitimes Recht auf Faulheit, das auf der Evolution gründet. Doch mehr dazu später.
Faulheit hatte über viele Jahre eine negative Konnotation. Das könnte sich bald ändern. Denn auch für das Spektrum der Faulheit findet sich ein Experte, nämlich in der Person des Harvard-Professors Daniel Liebermann, der sich wissenschaftlich mit der Faulheit beschäftigt. Das Studium der Naturvölker hat ihm gezeigt, dass eine Gesellschaft die als Jäger und Sammler lebt, natürlicherweise, instinktiv ihren Kalorienverbrauch so tief wie möglich halten muss, weil sie eben meist nur spärlich und in geringen Dosen erhältlich waren. Jäger und Sammler konnten aufgrund der kontinuierlichen, intensiven physischen Beanspruchung und der insgesamt nicht sehr kalorienhaltigen Nahrung keine überschüssigen Kalorien anhäufen wie wir, die wir uns doch regelmässig Schokolade, Fast-Food, Prinzenrollen-Biscuits, Pommes-Chips und Milchschnitten einverleiben. Naturvölker müssen ergo mit den ihnen zur Verfügung stehenden vergleichsweise bescheidenen Kalorien bewusst sehr haushälterisch umgehen. Da bietet sich dann eben die Faulheit als eine absolut notwendige Überlebensstrategie an, um Kalorien zu sparen. Man konnte sich nicht erlauben mühsam ergatterte Kalorien leichtfertig zu verbraten.
Journalismus heute
Als ich zur Schule ging, war die Rubrik «Unglücksfälle und Verbrechen» ein kleiner und vergleichsweise unbedeutender Abschnitt in der Tagespresse. Aber der Journalismus ist korrupt geworden, hat sich aus seiner ehemaligen, wichtigen Verantwortung gegenüber den Lesern gestohlen und einen unstillbaren Hunger nach Konflikten, Emotionen und Skandalen entwickelt. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass es sich offensichtlich nur noch lohnt über Dramen, Katastrophen, Unglücke und Apokalyptisches zu berichten. Dies in der vermeintlichen Meinung, dass sonst die Leser zur Konkurrenz abwandern (wo sie eh nur denselben Stuss lesen).Weiterlesen...
Neue Jahreszeiten und Saisons
Leseprobe aus "NASENSTÜBER 3 - Fragmente"
(Siehe "Bücher")Da haben wir also die Haupt-, Neben-, Vor-, Nach-, Übergangs- und die Zwischensaison. Wenn Sie der Meinung sind, die Palette der Saisons sei mit der Erweiterung von Jagd-, Ski-, Bade-, Kirschen-, Aprikosen- und so weiter sowie Grillsaison erschöpft, so sind Sie ungenügend informiert, denn seit geraumer Zeit haben wir nicht mehr nur einfach die Jahreszeit Sommer, sondern auch die Sommersaison. Und es kommen laufend neue hinzu. (Nebenbei bemerkt: Für Bier und Wein ist immer Saison, auch für Schokolade.) Zudem behaupten einige Leute hartnäckig, es gebe keine vier Jahreszeiten mehr. Nur noch kalt-nasse und heiss-trockene Perioden. Dabei ist es sogar so, dass zum Beispiel die Basler behaupten, bei ihrer berühmten Fasnacht handle es sich um die fünfte Jahreszeit.
Im Folgenden möchte ich Ihnen aber gerne verraten, dass insbesondere die Mode, die Werbung und der Tourismus neue Saisons und Jahreszeiten kreiert haben.Weiterlesen...
Das verhinderte Drehbuch
Leseprobe aus "NASENSTÜBER 3 - Fragmente"
Schon seit längerer Zeit träume ich davon etwas Spezielles „zu machen“, nämlich ein Drehbuch zu verfassen. Aber bevor ich tüchtig und beherzt in die Tastatur greifen konnte, musste ich mich als Novize für filmische Literatur erst einmal mit der Materie vertraut machen. Als Einstieg in das Thema bemühte ich zunächst zeitgemäss Wikipedia.„Ein Drehbuch,“ so begann der einschlägige Abschnitt „ist ein Arbeitstext, der die Vision eines Filmes in allen relevanten Details beschreibt und sämtliche Dialoge enthält.“ Na ja, das entsprach so in etwa meinen vagen Vorstellungen. „Die besondere Herausforderung besteht darin, allein mit den Mitteln der Sprache eine mehrdimensional erzählte Geschichte darzustellen, die sich neben der Sprache – in Form von Dialogen – auch über das Bild und den Ton ausdrückt. Dabei sollte das Drehbuch jene vorfilmische Textform darstellen, die beim Lesen ein Echtzeiterlebnis vermittelt. Dies bedeutet, dass der Film in etwa so lange dauern wird, wie das Lesen des Drehbuchs Zeit braucht.“ Alles klar. Aber viel hatte ich mit dieser Passage noch nicht gelernt, insbesondere war er überhaupt keine Anleitung um ein Drehbuch schreiben zu können. Das war eher so ein Pauschalbeschrieb.Weiterlesen...
Die Opferrolle
Sie selbst wiederum nehmen sich ungezügelte Freiheiten heraus und erlauben sich Dinge respektive Verhalten, für die andere Teile der Gesellschaft geächtet werden. Mittlerweile werden diese Vorteile geradezu penetrant und lauthals eingefordert.
Möglich macht all dies die sogernannte Opferrolle. Sie ist zur Zeit eine Paraderolle für alle, die sich vom Normalen, vom sogenannten Mainstream abheben wollen.
Minderheiten, die sich in einer Opferrolle gefallen, werden inzwischen von vielen Parteien, Organisationen und Institutionen hofiert und umworben. Weiterlesen...
Das Jahrzehnt der Sprache
Serieophilie - „Soap-Kolumne“ 2/2
Stoffe
Von Schlagzeilen erschlagen oder Die Titelei
Ich hatte mich schon wiederholt gewundert wie unbedarft, ja geradezu oberflächlich und «undeutsch» in letzter Zeit die Titel – heissen ja jetzt «Headlines» – daherkommen. Man kann sich schlichtweg nicht vorstellen, dass Journalisten am Laufmeter solch hanebüchene, vor Grammatikfehlern strotzende und wortungewandte Titel niederschreiben können. Wozu studieren sie denn mehrere Semester? Schliesslich hat mich die Lektüre eines Artikels in einem Online-Portal schier umgehauen. Da stand in grossen Lettern tatsächlich: «Internet killed the headline oder Wenn Textautomaten für Suchmaschinen schreiben.» Da war ich nun wirklich baff. Das Exposé beschrieb wie die künstliche Intelligenz Einzug in die Redaktionen hält, indem behauptet wird, dass Algorithmen nicht nur ganze Texte schrieben, sondern auch Titel und Schlagworte generierten.Weiterlesen...
Wandern statt Action
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Gedankenspaziergänge
„Woher kommen eigentlich die Gedanken?“ fragte mich einst ein Kind.Weiterlesen...