Nasenstüber

Kolumnen

Wandern statt Action

Es ist ein wunderschöner Sonntagnachmittag. In den Städten herrscht eine schier unerträgliche Hitze aber in der Höhe, genau gesagt auf 1800 Meter über Meer - wo ich mich gerade befinde - ist die Temperatur herrlich angenehm und es weht ein laues Lüftchen. Die Tyrolienne von der Bergstation der Seilbahn 500 Meter hinunter zum tiefblauen Bergsee – heisst hier „Zipline-Flyer“ hat Hochsaison. Ein etwas älterer Berggänger - das könnte durchaus ich sein - schaut sich interessiert die Tafel über die hier oben anzutreffenden Bergblumen an, während um ihn herum das Gejohle der zum See hinunter sausenden Menschen keinen Unterbruch duldet. Er wanderte ein paar hundert Meter dem türkisblau schimmerden Bergsee entlang, wo ihn das überkandidelte Geschrei, das Zetermordio der Kinder im „Adventure Park“ empfingen. Er hatte sich schwer getäuscht, denn er dachte hier wäre es etwas besinnlicher. Gestern war er im Appenzellerland, wo ihn das Gekreisch und die Freudenschreie der Besucher, die rasant die Sommerschlittelbahn hinunter kurvten, fast die Besinnung raubten, während er versuchte die Spitzen des unglaublich schönen Bergpanoramas zu bestimmen.
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